- – 31. Mai 2020
Ab an den Strand
Die Strände haben wieder geöffnet und wir gehen an den Bachmans Beach. Die Kinder strahlen: „Mama, Papa, unser Lieblingsstrand“. Sofort packen sie die Sandelsachen aus, sammeln Steine und Muscheln. Dann schreiben wir die Namen der Kinder mit Steinen in den Sand.
Milli füllt ihren Sommerhut mit Steinen und sagt mehrmals grinsend: „Ich mög Steine so gerne“. Manchmal ist es mit der Grammatik noch wild und manchmal gibt es auch einen Deutsch – Englisch mix. Aber es klingt süss.
Wir genießen einen schönen und fröhlichen Morgen am Strand.
Es dürfen sich 2 Familien als Bubble wieder treffen. Lion trifft sich ab und an mit Lucas. Das tut den Jungs gut und sie haben jede Menge Spaß!! So toll, beim Abholen können sie sich kaum trennen.
Der Sommer ist da. Die Canadier haben schon gesagt, dass der Winter hier direkt in den Sommer übergeht. Ach wie spannend. Von kühl und windig und ab und an nochmal ein wenig Schnee über ein paar Regentage zu richtig heißen Sonnentagen. Es ist echtes Urlaubswetter. Morgens haben wir manchmal schon 12 oder 14 Grad und dann heißt es nochmal gut durchlüften und kühlen. Wir machen mittags Siesta, einen drinnen Break. Die Kids bauen sich Schattenlager und wir stellen den kleinen Pool auf.
Wir gestalten den Garten ein wenig mit einer Rose und Lavendel, vor dem Haus möchte ich gerne eine Blumenwiese haben. Die vorgezogenen Sonnenblumen dürfen schon mal raus. Das Wetter ist so großartig, ich hoffe auf frostfreie Nächte. Alle 3 Kinder helfen gießen und springen und flitzen im Garten.
Dann pflanze ich Himbeeren und die Weiden an den Hang.
Die Sandbox gestalten wir mit Baumstämmen noch ganz fertig. Ohne Rasenmähertraktor wäre das wohl eher schwer gewesen. Jochen zieht den großen Baumstamm den Berg vom Wald zum Sandi hoch. Perfekt.
Wegen der Krise haben wir uns nun doch wieder für einen Gemüsegarten entschieden. So starten wir in die Gartenplanung. Ein großes Beet mit einem „kleinen“ Hochbeet als Umrandung um den Wind abzuhalten wäre unser Wunsch. Dann sollte alles gut vor den Rehen geschützt werden. Jochen will im Baumarkt nach Material schauen, wir fragen Freunde wo wir gute Erde nach Hause geliefert bekommen.
Emmi und Milli haben eine Überraschung für ihre Erzieherinnen Moni und Margaret gemacht. So fahren wir an einem Morgen zu Beiden und schenken ihnen ein bemaltes Töpfchen mit ner Sonnenblume drin, Bildern und selbst gefilzten Eicheln. Es ist so schön die 2 mal wieder zusehen. Wir machen aus, dass sie uns besuchen, sobald es wieder erlaubt ist. Bei Miss Moni sitzen wir mit Abstand auf 2 Decken im Garten und unterhalten uns und tauschen uns über die letzten Wochen aus.
Endlich ist Vatertag. Ich bin so stolz auf die Kinder, dass sie es ausgehalten haben bis heute mit der Überraschung zu warten. Es gibt ein leckeres Überraschungsfrühstück und dann auch das tolle selbs tgestaltete Bild der Kinder für Jochen. Wir feiern am selben Tag auch noch unseren 9. Hochzeitstag. Alle gemeinsam backen und verzieren wir unsern Herzkuchen. Wir 5 haben jede Menge Spaß in der Küche. Der Kuchen schmeckt lecker.
Es ist soweit. Karen vom Sunnybrook Mill Market schickt mir ein Bild von einer kleinen Katze und fragt ob wir sie haben wollen. Ich sehe dieses ober süße Kätzchen und meine Antwort ist: „Yes, Yes, Yes!“. Es ist ein Kitten Mädchen und wir können sie ein paar Tage später abholen. Pauli! Millis Lieblingskatze in Deutschland hieß Pauli, so überlegen wir nicht lange. Weil sie ein Mädchen ist heißt sie Pauline, aber wir nenne sie nur Pauli.
Der Sohn von Karen übergibt uns vor dem Markt die kleine Kitty Cat und Jochen nimmt sie. Er gibt sie gar nicht mehr aus dem Arm. Die Kinder weichen keinen Zentimeter von ihr weg. Sie ist so eine hübsche Katze. Wir sind alle sofort verliebt.
So beginnt eine wundervolle Zeit und wir lernen, spielen und lachen mit Pauli. So schön. Und wenn die Kinder schlafen dann kuscheln Jochen und ich manchmal noch mit Pauli, ganz in Ruhe. Pauli benutzt ein Katzenklo, da sind wir sehr froh. Das war nicht klar, ob sie sauber ist oder ob wir ihr das beibringen dürfen. Der Sohn von Karen hat Pauli neben der Barn gefunden, er hat sich ganz liebevoll um sie gekümmert. Wir schicken ihm ab und an Bilder und erzählen Karen im Markt wie es uns mit Pauli geht. Sie nennt uns jetzt die Kitten family.
Das kleine Lamm und das Ziegenbaby von Miss Kaitlin sind an der Schule. Ihre Tocher Krya, die bei Lion in der Klasse ist zeigt sie uns. Sie und Emmi machen einen Spaziergang mit ihnen. Milli und ich sehen den Hasen und streicheln ihn gleich. Immer freitags haben die Lehrer meeting und Miss Kaitlin bringt ihre Tiere mit auf die Wiese. Na, da kommen wir wieder. Das hat Spaß gemacht.
Micah und Phillippe arbeiten fleißig am neuen Bau der Schule und es sieht fantastisch aus. Micah hat die Fenster selbst gemacht. Wow…Micah erzählt, dass er als nächstes ein Handwerkerhaus bauen möchte. Ja da hat er meine volle Zustimmung. Großartig, die Schule wächst und ich finde sie ist ein echtes Schmuckstück.
Unsere ehemalige Nachbarin Doreen fragt uns ob wir Rhabarber von ihr haben wollen. Ja klaro. Ach wie genial. Wir machen uns mittags gleich an die Arbeit und füllen einige Gläser Chutney. Mmmh lecker.
Es findet der letzte Farmers Market an der Schule in Blockhouse statt. Seit April ist es ein Abholmarkt geworden. Das ist sehr schade, aber eine tolle Lösung, so wird die Schule weiterhin gut unterstützt. Wir holen unsere letzte Lieferung ab und freuen uns auf den Herbst.
Micah besucht uns mal wieder zum Essen. Das ist schön, die Kinder freuen sich immer sehr und wir quatschen dann meist ganz schön lange und vergessen die Zeit. Micah ist auf der gleichen Wellenlänge wie wir. Ein Geschenk Menschen zu treffen, die man blind versteht.
Er ist längst ein sehr guter Freund geworden und so wie es für die Canadier üblich ist “hängen wir gemeinsam rum”. Dieses gemeinsam Zeit verbringen ist für mich etwas ganz Besonderes. Das tut man nur weil man sich mag, ohne auf die Uhr zu schauen, ohne nen Grund für ein Treffen zu suchen. Einfach nur zusammensein.
Aus einem Hefezopf werden bunte Ausstecherle…
Lion, Emmi und Milli sind so gut in Englisch. Lion ist großartig. Er spricht drauf los und erzählt den Menschen ganz offen was er grad so machen, was wir erlebt haben, von der Katze. Wenn ich mal etwas nicht übersetzten kann, dann frag ich Lion und er weiß mittlerweile immer eine Antwort. Wow. Die Mädels spielen sehr oft auf Englisch, sprechen am Tisch beim Essen englisch miteinander oder wenn sie ne Puppet Show machen. Sie wechselt eigentlich fröhlich hin und her.
Wir sind sehr stolz auf die 3.
Milli streicht mit mir die Ecke für Pauli.
Hallo Christine, deine Berichte sind einfach herzerfrischend.
Ich bin immer schon gespannt wie ein Flitzebogen was sich bei euch so tut.
Weiterhin viel Erfolg, Spaß und Freude am Gestalten.
Bleibt gesund, munter und lebensfroh.
Traudl