Ausflug nach Boston USA

2.-8. Dezember 2019

Boston und unser Stempel für die Arbeitserlaubnis

Am Montag schauen wir nochmal Häuser an und dann helfe ich eine Stunde im Kindi aus.

Abends ist die Adventsspirale vom Kindergarten und Lion, Emmi, Milli und ich gehen hin. Es ist wie immer wunderschön und eine ganz großartige Einstimmung auf die Adventszeit. Miss Kaitlin spielt die kleine Harfe und Miss Moni begleitet die Kinder. Zuerst sind die Kinder dran und dann die Erwachsenen. Oh, ich bin so dankbar dieses Ritual mitzuleben. Stille, Besinnlichkeit, das Licht aus der Mitte holen. Einfach schön – Dankeschön!!!

So, diese Woche ist unsere entscheidende Woche. Jochen hat einen Flug nach Boston gebucht, weil er wegen des Stempels nochmal ausreisen muss. Unser Anwalt hat uns geraten nicht nochmal nach St.Stephen zu fahren sondern nach Boston auszureisen. Jochen hat extra einen Flug gesucht, der geschickt ist, dass ich ihn zum Flughafen fahren kann wenn die Kids in der Schule sind. Also Dienstag nach Boston, Donnerstag zurück. Mittwochs haben die Mädels ja Kindifrei.

Und jetzt sind wir ja in Canada und da macht halt manchmal das Wetter die Tagesplanung. So kommen Nachrichten per Mail und Messages, das die Schule heute wegen Icy Straßen ausfällt. Oh no. Ok, als fahren wir mit allen Kindern nach Halifax. Zuerst noch zum Mec um ein paar richtig gute Wintersachen zu kaufen und dann zum Flughafen. Je näher wir zum Flughafen kommen umso nebliger wird es. Jochen fragt, ob wir gleich weiter fahren wollen. Ich sage, nein, auf keinen Fall und wenn der Flieger nicht geht, dann steht er da.

So ist es dann auch, Jochen erfährt am Schalter, dass der Flug nach Boston abgesagt wurde. Oh no!!!

Der Mann am Schalter bucht den Flug auf den nächsten Tag, gleiche Zeit um. Wir fahren nach Hause und es wird schnell klar, wir können das morgen nicht nochmal mit den Kindern machen. Jetzt sind wir am abklären und am überlegen.

Am Mittwoch fahre ich Lion in die Schule und gehe zu Miss Moni, sie hatte eine Nachricht geschickt, dass die Mädels kommen können, doch da war es zu knapp noch ein Mittagessen und sonstiges für sie zu richten. Also machen wir aus, dass wir sie um 12 zum Mittagessen bringen. Jochen schreibt Sarah, dass die Kids heute und am Donnerstag zum After Care in der Schule bleiben.

Wir geben noch 34 Weihnachtskarten bei der Post ab. Die Post Mitarbeiterin in Blockhouse ist einfach total nett und ich mache ein Bild von ihr mit unseren Briefen. (Ich war zuvor extra bei ihr um genau abzuwiegen, wieviele Fotos und Seiten für Briefe zusätzlich zum Weihnachtsbild reinkönnen). Dieses Jahr haben wir unsere neue Umgebung genutzt und Weihnachtsbilder der Kinder am Strand gemacht. Sie sind klasse geworden!!!

Dann fahren wir. Alles läuft gut, ich bringe Jochen bis zum Zoll und dann drücke ich ihm die Daumen. Jetzt wird es eben ein hin und her fliegen. Eigentlich wäre Jochen für 2 Nächte in Boston geblieben um ein wenig Zeit und Ruhe für sich zu haben und die Stadt anzuschauen.

Ich komme ganz genau um 3.15pm an der Schule an. Lion steht schon im Raum bei Sarah und ich lache und sage, geschafft – ich nehme alle 3 gleich mit. Danke fürs da sein.

Dann wird unser Papa schmerzlich vermisst. Milli weint und sagt, sie will ihren Papa jetzt wieder da haben. Dann will sie sogar am nächsten Tag mit zum Abholen mitfahren. Ich sage, das geht nicht, der Weg ist viel zu weit.

Dann bringe ich alle nach Blockhouse und Emmi und Milli springen Miss Moni in die Arme. Gut, Milli bleibt ohne weitere Diskussion im Kindi. Ich tanke und sehe schon, dass ein Unfall auf dem Highway war. Also fahre ich, wie endlos viele Autos, erst an der nächsten Auffahrt auf den Highway. Ich fahre vorsichtig. In Halifax gehe ich zu Ikea und laufe ganz gemütlich eine Runde durch, trinke nen Kaffee und n Saftschorle. Ich wollte ja eigentlich nicht viel kaufen und laufe kurz vor der Kasse unsrer Nachbarin Lisa in die Arme. Wir lachen. Sie sagt: Christine, wie du aussiehst, Du brauchst einen Wagen. Ich sage ihr, dass ich ja nichts kaufen wollte und gleich durch bin. Wir lachen beide.

So, jetzt beeile ich mich, Jochens Flieger landet gleich. Ab zum Flughafen. Ich setzte mich an auf eine Bank in der Ankunftshalle. Ich bin aufgeregt. Ich habe ein Herz auf ein Blatt gemalt, in dem Jochen steht. Ich freue mich, bete, schicke alle guten Gedanken zum Officer in den Zoll. Jochen schreibt ab und an, ob er schon dran ist und das es noch lange dauert und und und. Dann geh ich mir einen Kaffee holen und verlasse kurz meinen Platz. Die Frau neben mir sagt, die ersten aus der Maschine kommen gleich. Ich lache und sage ihr das mein Mann noch im Zoll ist, er kam schon mit der Maschine davor, ich warte schon 2 Stunden. Im Canadischen Ton sagt sie laut: oh my goodness. Als ich wieder komme sitzt sie noch. Als alle Leute von dieser nächsten Maschine raus sind, sitze ich wieder alleine. Ich schreibe Jochen, dass wir noch 45 Minuten haben, dann müssen wir uns überlegen, ob er nen Leihwagen nimmt. Ich muss dann die Kinder holen. Dann schreibt Jochen einige Minuten später, dass er bald kommt, ohne Stempel.

Oh no!!!

Der Officer bringt ihn raus. Jochen muss in genau einer Woche wieder hier sein, mit Unterlagen, die noch fehlen und dann wird entschieden. Wenn er nicht kommt, wird er abgeholt.

Jetzt beginnt auf der Heimfahrt das Kopfkino. Wir werden diesen Stempel bekommen. Wir sind uns so sicher.

Aber wenn nicht, kann es sein, dass Jochen sofort ausreisen muss oder am nächsten Tag, vielleicht auch wir alle? Oder wir dürfen noch bis 4. Februar bleiben?

Wir bekommen diesen Stempel. Der Officer sagte, es sieht gut aus, er braucht aber noch Unterlagen.

Um kurz nach 5 pm holen wir die Kinder.

Wir hätten diesen Stempel heute so dringend gebraucht. Wir haben keine Nerven mehr.

Jetzt sind wir durch. Wir wollen erst mal nichts mehr wissen.

Abend stellen die Kinder noch jeder seinen größten Stiefel an den Kamin. Lion fragt nachts 3 mal, ob er aufstehen kann und schauen, ob Santa Claus schon da war. Und siehe da, am nächsten morgen sind die Stiefel voll und die Türe zum Kamin noch halb offen.

Ich habe für die Schule 56 Tickets für die Verlosung einer Weihnachtsgrippe verkauft und habe jetzt auch keine Kraft mehr. Ich sage Isabella, dass 56 für dieses Jahr reichen. Sie ist begeistert. Jede Familie sollte 10 verkaufen und sie sind dankbar, wenn jemand mehr verkauft. Super. Als Danke wirft sie ein Ticket mit meinem Namen dazu.

Mittlerweile haben wir auch schon leere Grundstücke (Lots) angeschaut. Wir sind uns so unschlüssig (sollen wir ein Haus kaufen, neu bauen, ein bestehendes Haus kaufen) und suchen jetzt Häuser zum mieten. Dann können wir uns ganz in Ruhe Zeit lassen etwas Neues zu finden.

Und am Freitag nach der Schule freuen sich die Kinder, Santa war nochmal da oder vielleicht steckte da ein großes Paket im Kamin fest. Er hat Lion, Emmi und Milli einen Tischkicker gebracht.

Emmi macht die Tür vom Kamin auf und ruft: „Danke Santa“ hoch.

Santa und der Kamin sind noch lange Thema. Und ihr könnt es Euch denken. Wir spielen Tischkicker, Tischkicker und Tischkicker.

Ich lasse mich aufklären. Fußball heißt Soccer aber Tischkicker heißt Foosball.

Anmerkung von Jochen. Wenn hier jemand “nießt” sagt man “Gesundheit”. Das war ein einfach zu lernendes Wort 😉