Urlaub in Shelburne Nova Scotia

7. – 13. Oktober 2019

Wir in Shelburne!!!

Am Montag und Dienstag besuchen die Kids ganz normal den Kindi und die Schule. Und am Mittwoch fahren wir in den Kurzurlaub. Wir in Shelburne!!!

Die Mädels haben mittwochs frei und für Donnerstag und Freitag haben wir sie entschuldigt. Kein Problem im Kindergarten. Tja, und hier in Canada besteht ja keine Schulpflicht. Also haben wir schon vor ein paar Wochen Jacob gefragt, ob wir Lion von Mittwoch bis Freitag entschuldigen können. Er schaute nach und gab uns die Rückmeldung, es ist voll in Ordnung. Wir können das Märchen der Woche zuhause lesen und sie üben das M. Also alles gut und total unkompliziert. Er sagte noch, selbst wenn es nicht gut rein passen würde ist es unsere Entscheidung und wir können ihn jederzeit entschuldigen.

Am Dienstag packen wir die Koffer und am Mittwoch morgen nach einem gemütlichen Frühstück und noch einer Spielrunde fahren wir los. Unser Nachbar Gordy kommt rüber und verabschiedet uns. Er freut sich für uns, denn er hat als Kind in Shelburne gelebt.

Wir machen direkt einen Spaziergang an der historischen Waterfront und sehen das Dory Museum, einen übergroßen Gartenstuhl, die Tourist Information (hat an dem Tag geschlossen). Dann finden wir ein nettes verstecktes Cafe, von außen sehen wir gar nicht ob es offen hat und innen ist es so süß und gemütlich. Voll toll. Das soll dann in diesen Tagen unser Lieblingscafe sein.

Danach gehen wir ins Motel und laden das Auto aus. Wir machen einen kleinen Spaziergang, wobei die Kids schon nach ein paar Metern Eicheln sammeln und wir nicht so weit kommen. Der Motelbesitzer fragt, ob wir einen Ball brauchen und danach beginnt das Fußballtunier. Alle spielen mal als Team und dann wieder jeder gegen jeder. Es ist sehr windig, wir haben einen riesen Spaß.

Abends gehen wir ins Boxing Rock. Eine Bierbrauerei. Wir essen eine Kleinigkeit und Jochen testet das Bier. Erst nach dem Essen sage ich den Kindern, dass ganz hinten im Raum ein Tischkicker steht. So, das ist auch jetzt schon klar, das gibt unsere Lieblingsbrauerei bzw Lieblingsspielhalle.

Am Nächsten Tag fahren wir in Richtung Ingomar und schauen uns unterwegs Strände, Inseln und alte Feuerwehrautos am Straßenrand an. Am Strand ist es unglaublich windig. Für ein paar Minuten stellen wir uns in den Sand und sitzen gerne wieder ins Auto. Dann entdecken wir einen ganz tollen Spielplatz in Shelburne. Die Kinder sind begeistert und wir beobachten sie freudig.

In Shelburne wurde 1994 ein Film mit Demi Moore gedreht. Für den Film hat die Stadt alle Oberleitungen unter die Erde gelegt. Das macht echt ein hübsches Bild in Shelburne. Das erste Mal hier in Canada, dass wir bei Bildern keine Leitungen im Bild haben. Das hat der Stadt damals viel Geld eingebracht und danach wurden dort nochmal 4 Filme gedreht. Spannend.

Die Tourist Information hat offen und wir nehmen ein paar Flyer mit, die Kids bekommen einige Bilder zum Ausmalen mit.

Wir fahren nach Lockeport, ein total verschlafenes Nest mit großem Spielplatz. Na bravo, da spielen wir ne Runde.

Immer wieder besuchen wir den Spielplatz in Shelburne, das Boxing Rock und unser Lieblingscafe. Shelburne gefällt uns sehr sehr gut. An einem Abend findet vor dem Boxing Rock Axtwerfen statt. Wir sind total baff und starren und klatschen voller Begeisterung.

Wir besuchen das Dorymuseum.

 

 

Die Geschichte von Shelburne!!!

Im Frühjahr 1783 kamen hier ca 5000 Menschen an, diese gründeten die Stadt Shelburne. Bereits ein Jahr später waren es ca. 10.000 Menschen die hier lebten und Shelburne wurde die viertgrößte Stadt in Nordamerika. Weit Größer als Halifax oder Montreal zu der Zeit.

Bis 1820 verliesen viele Siedler Shelburne weil die Britische Regierung Zahlungen eingestellt hatte. Die Bevölkerung schrumpfte auf 300 Menschen zusammen. Trotzdem blieb die Stadt Bezirkshauptstadt und ist es bis heute.

Unser Motel ist so mittelmäßig und wir stellen mal wieder fest, dass wir einfach vom Deutschen Standard ausgehen. Hier sehen wir in den Motels öfters, dass einiges renoviert und repariert werden sollte, das hier aber nicht so wichtig ist. Das ist für uns eine spannende Erfahrung.

Wir sind ja auch nur nachts und an regnerischen Tagen im Motel, also alles halb so wild.

In jedem Motelzimmer gibt es einen Kühlschrank, Gefriere, Mikrowelle und nen Fernseher (die letzten zwei sind bei uns nie in Benutzung)

Am Sonntag nach dem Frühstück packen wir das Auto und fahren nach Port Joli zum Kejimkujik National Park Seaside. Dort war ich schon mal mit den Kids auf dem Parkplatz, damals an unserem WE in Liverpool.

Heute sind wir gut ausgerüstet. Wir nehmen uns vor den Trail ein Stück zu laufen, einfach solange die Kids mitmachen. …so war der Plan… Schon nach ein paar Metern sind wir überwältigt von dieser wunderschönen Natur. Wir haben gelesen, dass ein paar Tage zuvor ein Bär und eine Schlange gesehen wurden und alle schauen und hören überall Geräusche und mögliche Tiere. Es ist sonnig, aufregend und einfach nur wunderschön.

Alle wandern und rennen, spielen Fange. Wir sehen eine mini kleine Babyschlange tot am Wegesrand liegen. Sie ist vielleicht 25 – 35 cm lang.

An einem Aussichtspunkt sehen wir das Meer. WOW, wir alle 5 nehmen uns vor, noch den nächsten Teil des Weges bis zum Meer zu schaffen. Und nach einigen Minuten stehen wir am Meer. Hammer, es ist einfach grandios. Es ist windig, es hat große Wellen, wir klettern über die Felsen immer weiter dem Strand entlang. Ich schaue schön länger aufs Meer und frage mich, was das ist, was da den Kopf rausstreckt und abtaucht und weg ist. Da sagt es Jochen einige Moments später. „Mensch, habt ihr des gesehn, da war ne Seerobbe.“ Es ist schwer sie zu entdecken, wir sehen 2 Stück, ob die Kinder sie wirklich gesehen haben wissen wir nicht. Wir sind total glücklich, guter Dinge, sammeln noch ein paar Steine und gehen zurück.

Jochen trifft 2 Deutsche Lehrer, sie unterrichten im Internat hier auf Nova Scotia.

Nach dem halben Rückweg wird Milli müde und ab dem letzten drittel Emmi. Abwechselnd trage ich sie, manchmal kann ich sie zu einem Wettrennen motivieren und wir schaffen es ko und überglücklich zum Auto. Lion ist total stolz und betont immer wieder, er wäre nicht müde und er kann ja schon den ganzen Weg laufen. 😊

Eines was ganz sicher ist: Hier kommen wir wieder her.

Gegen Nachmittag kommen wir wieder zuhause an.